Sehr geehrte Damen und Herren,

die (Weiter-)Entwicklung des Bahnhofsumfelds stellt eines der wichtigsten städtebaulichen Projekte in unserer Stadt dar. Die Planungen für den westlichen Teil des Bahnhofs auf dem der Campus Chiemgau entstehen wird sind weit fortgeschritten, mit dem Abriss der ehemaligen Güterhalle und weiterer Gebäude ist auch der erste sichtbare Schritt für die bahnbrechenden städtebaulichen Entwicklungen westlich des Bahnhofs getan.

Die Realisierung des Campus Chiemgau und die offizielle Ernennung Traunsteins zum Hochschulstandort ist meiner Ansicht nach für unsere Stadt so bedeutend wie der Aufstieg zur Salinenstadt im Jahr 1619 oder der Anschluss an das Eisenbahnnetz 1860. Untrennbar ist damit die Notwendigkeit und der Wunsch verbunden, auch das Areal östlich des Bahnhofs weiterzuentwickeln.

Mit der Durchführung des Ideenwettbewerbs Bahnhofsareal Ost hebt die Große Kreisstadt die Bedeutung der Fläche für das Stadtbild und die -entwicklung hervor. Der Ideenwettbewerb wurde ausgelobt, um möglichst vielfältige Ideen und unterschiedliche Lösungsansätze für das östliche Bahnhofsumfeld inklusive der angrenzenden Privatgrundstücke zu erhalten. Außerdem hat unsere Stadt die Zusage für Fördergelder aus dem Paket „Radoffensive Klimaland Bayern“ erhalten. Sie sollen in eine Machbarkeitsstudie fließen, die die Möglichkeiten für eine architektonisch attraktiv gestaltete Fahrradbrücke über die Bahnlinie München – Salzburg untersucht. Deshalb sollten im Rahmen des Wettbewerbs auch Möglichkeiten für eine Verortung dieser Fahrradbrücke gezeigt werden.

Für die entwickelten Ansätze und Sichtweisen auf unsere Stadt und das Bahnhofsumfeld möchte ich mich bei den teilnehmenden Büros herzlich bedanken.

 Sie haben damit den Planungsprozess bereichert und gezeigt, dass sich der hohe Aufwand eines Wettbewerbs lohnt. Mein Dank richtet sich außerdem an das Büro Schirmer Architekten und Stadtplaner für die Durchführung des Ideenwettbewerbs sowie an die Fach- und Sachpreisrichter, die die eingereichten Arbeiten ausführlich begutachtet und bewertet haben. Nach reger und lebhafter Diskussion haben die Mitglieder des Preisgerichts zwei 2. Preise vergeben. Beide Arbeiten haben in unterschiedlichen Bereichen ihre Stärken, die es zu würdigen galt.

Zentrales Ziel des Wettbewerbs war es, ein innovatives Gesamtkonzept zur attraktiven Gestaltung und zur Nutzungsverbesserung des Bahnhofsumfeldes zu entwickeln. Die ausgezeichneten Entwürfe haben das Potenzial, das Areal als Eingang und Visitenkarte in die Innenstadt zu qualifizieren. Sie zeigen, dass rund um den Bahnhof ein zweites urbanes Zentrum entstehen kann, auch indem brachliegende und untergenutzte Grundstücke aufgewertet werden. Die Aufenthaltsqualität und Attraktivität für Besucher und Bewohner kann insbesondere im öffentlichen Raum deutlich gesteigert werden. Das Bahnhofsumfeld könnte als Treffpunkt etabliert werden, zum Verweilen einladen und möglichst multifunktional gestaltet werden.

Ein großer Teil des Wettbewerbsgebiets befindet sich in Privateigentum. Wir als Stadt Traunstein respektieren das Privateigentum. Deshalb wollen wir gemeinsam und im Dialog das Bahnhofsgelände Ost entwickeln. Wir wünschen uns, dass die vielfältigen Wettbewerbsergebnisse dafür Motor und Ideengeber sind.

Ihr
Dr. Christian Hümmer
Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Traunstein